Zu seiner diesjährigen Hauptversammlung hatte der Musikverein ins Clubhaus des SV Spielberg eingeladen. Nach der Begrüßung durch Verwaltungsvorstand Fredy Hesselschwerdt gedachte die Versammlung der im letzten Jahr verstorbenen Ehrenmitglieder Karl Stucky und Karl Kirchenbauer mit einem Musikstück. Der Bericht des Verwaltungsvorstands enthielt viel Erfreuliches, etwa neue musikalische Impulse durch die Bigband-Formation oder den Neubeginn im Jugendbereich. Gefahren für das Vereinsleben drohen jedoch einerseits durch sinkende Aktivenzahlen, die Probleme bei der Besetzung und eingeschränkte musikalische Möglichkeiten bedeuten. Auch lassen sich immer weniger Menschen finden, die ein Ehrenamt übernehmen. Hinzu kommt die oft erfolglose Nachwuchssuche, bedingt durch Ganztagsschule und verändertes Freizeitverhalten. Vereine lösen sich auf, die Gemeinschaft im ländlichen Bereich leidet. Gegenmaßnahmen sind möglich durch konsequente Jugendarbeit, besseres „Marketing“ der Vereine oder auch durch Kooperation mit anderen Musikvereinen.
Musikvorstand Matthias Kühn berichtete von zahlreichen Aktivitäten, unter denen vor allem das Gemeinschaftskonzert mit dem MV Ettlingenweier und die Big-Band-Auftritte hervorstechen. Trotz ständiger Engpässe bei der Besetzung konnte er von Zusammenhalt und großer Spielfreude berichten und lobte insbesondere die gute Zusammenarbeit mit dem Dirigenten. Veranstaltungsvorstand Berthold Ottenschläger gab einen Überblick über die Vereinsaktivitäten im letzten Jahr. Vieles hat Tradition und war erfolgreich, wie Sonnwend- und Winterfeier, manches enttäuschte wie der schwache Besuch beim Konzert in Spielberg, manches fiel sogar ganz ins Wasser wie das Weihnachtsspielen. Großes Lob haben sich die fleißigen Helfer bei allen Veranstaltungen verdient. Finanzvorstand Hans Mangler gab Einnahmen und Ausgaben bekannt. Das mäßige Jahresdefizit liegt vor allem an wetterbedingten Umsatzeinbußen, beeinträchtigt jedoch nicht die solide Finanzausstattung. Der Verein hat zurzeit 153 Mitglieder, darunter 20 aktive. Die Kassenprüfer Jörg Rau und Rolf Ottenschläger bescheinigten eine einwandfreie Kassenprüfung und schlugen die Entlastung der Verwaltung vor, die von den Mitgliedern einstimmig erteilt wurde. Im Auftrag der Jugendleitung berichtete Günter Müller aus der Jugendarbeit. Derzeit werden ca. 30 Kinder in Blockflötengruppen unterrichtet, 7 in Einzelausbildung. In einer gemeinsamen Veranstaltung mit Grundschule und Musikschule konnten die Kinder ihre Wunschinstrumente unter fachkundiger Beratung kennenlernen; die Möglichkeiten zur Musikausbildung beim Verein werden derzeit mit den Eltern geklärt. Seit wenigen Wochen gibt es auch ein kleines Jugendorchester mit Isabell Liebich als Leiterin.
Bei den folgenden Neuwahlen wurde Simon Retter einstimmig zum Schriftführer gewählt, sein Vorgänger Eduard Lotz trat nicht mehr zur Wahl an. Er wurde mit Dank für die geleistete Arbeit verabschiedet. Alle anderen Amtsinhaber wurden einstimmig wiedergewählt bzw. bestätigt, neuer Beisitzer ist Fabian Ottenschläger. Eine Satzungsänderung zur Aufnahme der Datenschutzordnung des Vereins wurde einstimmig beschlossen. Anträge lagen nicht vor. Die abschließende Diskussion nahm das Thema Vereinssterben noch einmal auf und regte eine Veranstaltung an, in der Vereine, Organisationen und Unternehmen sich interessierten (Neu-)Bürgern vorstellen. Mit Dank an aktive und fördernde Vereinsmitglieder sowie an die politischen Gremien ging eine harmonische und lebendige Hauptversammlung zu Ende.